Michael-Ende-Schule

- füreinander - miteinander - zueinander -

Unser Pausenhof –
ein naturnaher Erlebnisraum für Kinder



1. Ausgangslage
Der Schulhof der Michael-Ende-Schule bestand vor seiner Umgestaltung im Herbst 2009 im Wesentlichen aus einer asphaltierten Fläche. Die wenigen Spielgeräte mussten im Laufe der Jahre abgebaut werden, da sie morsch oder beschädigt waren.

Die landschaftliche Gestaltung und Ausstattung des Schulhofs bedurfte also dringend einer Verbesserung und Veränderung.

2. Ein glücklicher „Zufall“
In unserer Überlegungsphase zur Neugestaltung des Schulhofs kam uns ein glücklicher „Zufall“ zu Hilfe: Die Akademie für Lehrerfortbildungen in Dillingen bot eine mehrtägige Exkursion zum Thema „Naturnahe Schulhöfe“ an, an welcher Frau Pfleger teilnahm.
Diese umgestalteten Pausenhöfe und das Konzept, das stark auf eine Benutzerbeteiligung bei Planung, Bau und Pflege ausgelegt war, begeisterten uns sofort.

3. Planungsphase
Nachdem wir Dr. Reinhard Witt, der schon viele derartige Umgestaltungen durchgeführt hatte, als Projektleiter gewinnen konnten, die Stadt Unterschleißheim die Finanzierungszusage gegeben hatte und wir weitere Spendenzusagen von Sponsoren bekamen, konnte es losgehen.

Am 31. März 2009 wurde den Schülern das Projekt in einer Schulversammlung durch unsere Rektorin Marlies Schünemann und Frau Djana Pfleger, die verantwortliche Projektleiterin der Schule, vorgestellt. Natürlich waren sie sofort begeistert! Insbesondere, als sie erfuhren, dass der Schulhof nach ihren Wünschen umgestaltet werden sollte und sie aktiv am Bau beteiligt würden.
In der nun folgenden Projektwoche durfte jede Klasse ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ein Modell ihres Traumschulhofs erstellen.

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Aus den vielfältigen Ideen wurde anschließend in einem Planungsworkshop ein Gesamtkonzept erstellt: Die einzelnen Elemente der Modelle wurden zunächst in einer „Hitliste“ zusammengefasst. Anschließend folgte die konkrete Planung auf dem Schulhof und die Erstellung des maßstabsgetreuen Plans durch Dr. Witt.

4. Baubeginn
Nach den Sommerferien wurde mit den vorbereitenden Arbeiten wie der Entsiegelung und Geländemodellierung begonnen. Schon in dieser Phase unterstützen die Eltern dieses Projekt durch Beschaffung von Materialien, Werkzeug, Maschinen, Verpflegung und als Helfer auf dem Bau.


In der Zeit vom 25.09. bis 02.10.2009 waren nun die Schüler auf der Baustelle. Immer zwei Klassen arbeiteten – ausgestattet mit Arbeitskleidung - gleichzeitig beim Pflanzen einsetzen, Kies und Kompost aufschütten, Trockenmauer bauen, Rinden von Baumstämmen entfernen usw.
Mit dem Bau der Weidentipis in den Allerheiligenferien 2009 wurde dieser Teil des Projekts abgeschlossen.

5. Die beabsichtigten Effekte
Neben der Förderung der sozialen Kompetenz durch gemeinschaftliche Aktionen standen die Erziehung zur individuellen Verantwortung für Natur und Umwelt, die Stärkung von Kreativität und Motorik, die Planung und Organisation von Arbeitsabläufen sowie wirklichkeitsnaher Unterricht im Vordergrund.

Die Wirkung lässt sich bereits erkennen:
Es hat sich gezeigt, dass die Schüler sehr verantwortungsvoll mit ihrem neu gestalteten Schulhof umgehen. Leider kann dies von den ungebetenen Besuchern am Nachmittag und Abend auf dem Schulgelände nicht behauptet werden…
In den Pausen sammeln Schüler freiwillig Müll auf, der von schulfremden Personen dagelassen wird. Dies bestärkt uns in der Sicherheit, dass die Schüler diesen Erlebnisraum sicherlich auch nicht beschädigen werden, wenn sie unsere Schule verlassen haben.
Nicht nur die aktive Beteiligung bei der Planung und dem Bau fördert die Verantwortung für das Schulgelände. Auch die Übernahme von Klassenpatenschaften: Jede Klasse ist in ihrer gesamten Grundschulzeit für einen bestimmten Bereich des Schulhofes zuständig und pflegt diesen unter fachkundiger Anleitung.


Unser Schulhof dient nicht einfach nur der Erholung, es leistet einen wertvollen Beitrag zur Umwelterziehung. Das Schulgelände wird zu einem Ort für Naturerlebnisse. Bei den Lehrplanthemen Wiese, Hecke, Wald, Teich oder Insekten dient er als Unterrichtsort.

6. Umgang mit und Erhalt des neuen Pausenhofes

  • Erarbeitung von festgeltenden Regeln für die Pause und die Nutzung des Pausenhofes
  • Übernahme von Klassenpatenschaften
    Jede Klasse ist in ihrer gesamten Grundschulzeit für einen bestimmten Bereich des Schulhofes zuständig und pflegt diesen unter fachkundiger Anleitung.
  • Zwei feste Pflegetage im Frühjahr und Herbst für alle Klassen
  • Einbindung der neuen Erstklasskinder
    Wenn die Kinder im September in die Schule eintreten, werden sie sogleich damit betraut Blumenzwiebeln zu setzen. Sogleich gehen sie sorgsamer und sensibler mit dem Pausenhof um. Die
  • Arbeitsgemeinschaft „Pausenhof“ – ein Mal in der Woche (2UZE)
  • Unser Hausmeister kümmert sich beständig um die Pflege.
  • Dauerhafte Begleitung des Projektes durch Dr. Witt
  • Abgrenzung des Pausenhofes zum öffentlichen Bereich
    Unser Pausenhof wurde durch die Neugestaltung so attraktiv, dass wir sehr mit Vandalismus zu kämpfen hatten. Leider war es daher notwendig, den Pausenhof einzuzäunen und außerhalb der Schulzeiten für die Öffentlichkeit zu sperren. Dies geschah im letzten Frühjahr. Seither sind solche unschönen Vorfälle deutlich zurückgegangen.

7. Positive Auswirkungen unseres Pausenhofes
  • Stärkung der sozialen Kompetenz
    Verantwortung für die Natur
    Die Kinder lernen Verantwortung für ihren Pausenhof, ihre Pflanzen, ihre Tiere zu übernehmen und zusammenzuarbeiten, damit sich alle wohlfühlen können.
    Friedliches Miteinander
    Wir können feststellen, dass sich die Pausenstreitigkeiten unter den Schülern mit dem neuen Pausenhof deutlich verringert haben. Dazu tragen sicher auch die vielen Bereiche auf unserem Pausenhof bei. Kinder, die Ruhe suchen finden hier ebenso Platz wie Kinder, die sich bewegen und spielen wollen.
    Zusammen neue Anschaffungen finanzieren
    So haben die Schüler beispielsweise mit dem Anteil, den die Schule aus der Aktion „Kinder laufen für Kinder einbehalten durfte, die Boulderwand, die im Sommer 2012 eingeweiht werden konnte, mitfinanziert.
  • Erziehung zur Verantwortung mit der Natur
    In den Pausen ist zu beobachten, dass die Kinder einander aufmerksam machen, mit dem Gelände und der Natur sorgsam umzugehen. Zudem können sie zahlreiche Beobachtungen zu Tieren und Pflanzen machen, die sie anschließend begeistert im Unterricht erzählen.
  • Einbeziehung in den Unterricht
    Zahlreiche Themen des bayerischen Lehrplans können direkt vor Ort behandelt werden. Das Schulgelände wird zu einem Ort für Naturerlebnisse. Bei den Lehrplanthemen Wiese, Hecke, Wald, Teich oder Insekten dient er als Unterrichtsort. Zudem bieten sich gerade im Bereich „Werken“ immer wieder Projekte an, bei denen die Klassen Objekte herstellen, die unseren Pausenhof noch weiter verschönern. Aktuell sind die Kinder dabei einen „Zaun für den Zaun“ zu machen. Um die neue Umzäunung optisch aufzuwerten gestalten die Kinder unter dem Motto „Dächer dieser Welt“ Holzlatten, die am bestehenden Zaun befestigt werden sollen.
  • Steigerung der Kreativität und Motorik
    Auf unserem Pausenhof befinden sich zahlreiche Möglichkeiten zum Klettern und Balancieren. Kinder, die ansonsten ängstlich und vorsichtig sind, trauen sich zunehmend zu ihren Körper einzusetzen und verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren.
  • Kaum Unfälle und Verletzungen in den Pausen
    Hatten Lehrer und Eltern anfänglich die Befürchtung, dass mit dem neuen Pausenhof die Zahl der Unfälle steigen würde, so zeigt die Erfahrung inzwischen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wir verzeichnen deutlich weniger Unfälle, als in den Jahren, in denen der Pausenhof eine asphaltierte Ebene war.




8. Pläne und Ziele für unseren Pausenhof
Gemäß dem Motto „Der beste Schulhof ist einer, der nie fertig ist!“ sind für dieses Schuljahr und nächstes Schuljahr folgende Aktionen geplant:

  • Fertigstellung des Wildbienenhauses
  • Bemalen der grauen Betonwand der Turnhalle mit einer Gebirgslandschaft
  • Ersetzen der nicht nachwachsenden Stauden
  • Verzieren der Steine der Arena und des Hüpflabyrinths mit weiteren Mosaiken



In der Seitenleiste finden Sie weitere Informationen und viele Bilder zu unserem naturnahen Pausenhof.
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Dr. Witt, der Naturplaner das Projektes, beschreibt auf dieser Seite sehr anschaulich und ausführlich das Projekt.