Michael-Ende-Schule

- füreinander - miteinander - zueinander -

Lernentwicklungsgespräche
in der 1., 2. und 3. Klasse


1. Ausgangssituation
  • Schulentwicklung im Rahmen der Einführung des neuen Lehrplans an bayerischen Grundschulen
  • Änderung der Schulordnung und Freigabe durch das Kultusministerium, in den 1. bis 3. Klassen das Zwischenzeugnis durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch zu ersetzen
  • 4 Jahre Erprobung von Lernentwicklungsgesprächen beim Modellversuch zur Flexiblen Grundschule mit sehr positiven Erfahrungen
  • Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus zur Stärkung der gemeinsamen Verantwortung für den Lernprozess des Kindes
  • Beschluss des Kollegiums und des Elternbeirats, die Lernentwicklungsgespräche in den 1., 2. und 3. Klassen einzuführen

2. Was ist ein Lernentwicklungsgespräch?
  • Gespräch zwischen Lehrkraft und Kind, bei dem die Eltern anwesend sind
  • Austausch über schulisches Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes
  • Grundlage des Gesprächs: Einschätzungsbögen, die von der Lehrkraft und vom Kind im Vorfeld ausgefüllt werden
  • Gleichwertig wie Zeugnis: Eltern erhalten das Original, Kopie kommt in den Schülerakt
  • Dauer: 20 bis 30 Minuten

3. Vorteile gegenüber Zwischenzeugnis
  • Direkte Rückmeldung an das Kind
  • Auseinandersetzung des Kindes mit dem eigenen Lernstand (= Inhalt des neuen Lehrplans)
  • Bessere Verständlichkeit der Aussagen
  • Sofortige Klärung von Fragen und Verständnisproblemen möglich
  • Verantwortlichkeit aller Beteiligten
  • Gemeinsame Vereinbarung von Zielen

4. Lernentwicklungsbögen
  • Ähnliche Gliederung wie Zeugnis: Sozialverhalten, Arbeits- und Lernverhalten, Deutsch, Mathematik, HSU, Religion / Ethik, Kunst, Musik, Sport, Werken und Gestalten
  • Von den Lehrkräften der 1. und 2. Klassen sowie der 3. und 4. Klassen und unter Einbeziehung der Fachlehrerinnen erstellt
  • In 1., 2. und 3. Klasse unterschiedliche Formulare
  • Bogen zum Ankreuzen in Tabellenform
  • Feld für Anmerkungen
  • Eigenes Feld für Stärken
  • Platz für Zielformulierungen
  • Die Selbst- und Fremdeinschätzung erfolgt mit Hilfe eines Systems mit 4 Sternen in der 1. und 2. Jahrgangsstufe und mittels Wortkategorien in der 3. Jahrgangsstufe
  • Die Fähigkeit der Schüler zur Selbsteinschätzung wird vorab im Unterricht trainiert

5. Ablauf eines Lernentwicklungsgesprächs
  • Besprechen des Einschätzungsbogens (Schwerpunkte setzen)
  • Gespräch vor allem zwischen Lehrkraft und Kind
  • Eltern hören zu, dürfen aber Fragen stellen
  • Bei Bedarf können in Absprache weitere Personen dazu eingeladen werden, z. B. Dolmetscher
  • Am Ende gemeinsames Formulieren von Stärken des Kindes sowie 1 bis 3 Lern- oder Verhaltensziele: Was kann das Kind bereits gut? Was kann sich das Kind vornehmen, was kann es verbessern oder beibehalten?
  • Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele überlegen: Was kann das Kind dazu beitragen? Wie können die Eltern und die Lehrerin es dabei unterstützen?
  • Eltern, Kind und Lehrerin unterschreiben den Bogen
Wichtig: Stärken- und kompetenzorientierte Herangehensweise in einer Atmosphäre der Wertschätzung --- „Schatzsuche statt Fehlersuche!“

6. Organisation
  • Entscheidung zwischen „Lernentwicklungsgespräch“ und „Zwischenzeugnis“ treffen die Eltern bis 9.11.2015
  • Eltern, die anstelle des Lernentwicklungsgespräches ein Zwischenzeugnis wünschen müssen dies formlos bei der Klassenlehrerin beantragen.
  • Termine für Januar/Februar mit der Klassenlehrkraft vereinbaren
  • Bitte den Einschätzungsbogen innerhalb von 7 Tagen mit dem Kind ausfüllen und bei der Klassenlehrerin abgeben
  • Durchführung einer Elternbefragung im Anschluss an das Gespräch