Lernentwicklungsgespräche
in der 1., 2. und 3. Klasse
1. Ausgangssituation
- Schulentwicklung im Rahmen der Einführung des neuen Lehrplans an bayerischen Grundschulen
- Änderung der Schulordnung und Freigabe durch das Kultusministerium, in den 1. bis 3. Klassen das Zwischenzeugnis durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch zu ersetzen
- 4 Jahre Erprobung von Lernentwicklungsgesprächen beim Modellversuch zur Flexiblen Grundschule mit sehr positiven Erfahrungen
- Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus zur Stärkung der gemeinsamen Verantwortung für den Lernprozess des Kindes
- Beschluss des Kollegiums und des Elternbeirats, die Lernentwicklungsgespräche in den 1., 2. und 3. Klassen einzuführen
2. Was ist ein Lernentwicklungsgespräch?
- Gespräch zwischen Lehrkraft und Kind, bei dem die Eltern anwesend sind
- Austausch über schulisches Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes
- Grundlage des Gesprächs: Einschätzungsbögen, die von der Lehrkraft und vom Kind im Vorfeld ausgefüllt werden
- Gleichwertig wie Zeugnis: Eltern erhalten das Original, Kopie kommt in den Schülerakt
- Dauer: 20 bis 30 Minuten
3. Vorteile gegenüber Zwischenzeugnis
- Direkte Rückmeldung an das Kind
- Auseinandersetzung des Kindes mit dem eigenen Lernstand (= Inhalt des neuen Lehrplans)
- Bessere Verständlichkeit der Aussagen
- Sofortige Klärung von Fragen und Verständnisproblemen möglich
- Verantwortlichkeit aller Beteiligten
- Gemeinsame Vereinbarung von Zielen
4. Lernentwicklungsbögen
- Ähnliche Gliederung wie Zeugnis: Sozialverhalten, Arbeits- und Lernverhalten, Deutsch, Mathematik, HSU, Religion / Ethik, Kunst, Musik, Sport, Werken und Gestalten
- Von den Lehrkräften der 1. und 2. Klassen sowie der 3. und 4. Klassen und unter Einbeziehung der Fachlehrerinnen erstellt
- In 1., 2. und 3. Klasse unterschiedliche Formulare
- Bogen zum Ankreuzen in Tabellenform
- Feld für Anmerkungen
- Eigenes Feld für Stärken
- Platz für Zielformulierungen
- Die Selbst- und Fremdeinschätzung erfolgt mit Hilfe eines Systems mit 4 Sternen in der 1. und 2. Jahrgangsstufe und mittels Wortkategorien in der 3. Jahrgangsstufe
- Die Fähigkeit der Schüler zur Selbsteinschätzung wird vorab im Unterricht trainiert
5. Ablauf eines Lernentwicklungsgesprächs
- Besprechen des Einschätzungsbogens (Schwerpunkte setzen)
- Gespräch vor allem zwischen Lehrkraft und Kind
- Eltern hören zu, dürfen aber Fragen stellen
- Bei Bedarf können in Absprache weitere Personen dazu eingeladen werden, z. B. Dolmetscher
- Am Ende gemeinsames Formulieren von Stärken des Kindes sowie 1 bis 3 Lern- oder Verhaltensziele: Was kann das Kind bereits gut? Was kann sich das Kind vornehmen, was kann es verbessern oder beibehalten?
- Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele überlegen: Was kann das Kind dazu beitragen? Wie können die Eltern und die Lehrerin es dabei unterstützen?
- Eltern, Kind und Lehrerin unterschreiben den Bogen
6. Organisation
- Entscheidung zwischen „Lernentwicklungsgespräch“ und „Zwischenzeugnis“ treffen die Eltern bis 9.11.2015
- Eltern, die anstelle des Lernentwicklungsgespräches ein Zwischenzeugnis wünschen müssen dies formlos bei der Klassenlehrerin beantragen.
- Termine für Januar/Februar mit der Klassenlehrkraft vereinbaren
- Bitte den Einschätzungsbogen innerhalb von 7 Tagen mit dem Kind ausfüllen und bei der Klassenlehrerin abgeben
- Durchführung einer Elternbefragung im Anschluss an das Gespräch